Wappen

Kreis Recklinghausen

Der Kreis Recklinghausen, im Jahr 1816 als Landkreis im ehemaligen Preußen gegründet, führt dieses Wappen seit dem 30. Juni 1952. Es besteht aus einem schwarzen, gleichschenkligen Kreuz mit goldenem Schlüssel in der Mitte.

Das silberne Nesselblatt ist das Zeichen der „Herrlichkeit Lembeck“ – das Wasserschloß in Dorsten gehörte im 14. Jahrhundert der adeligen Familie von Lohn (später Westerholt) und durfte nach einem Erlass des zuständigen Landesherrn in Münster die Bezeichnung „Herrlichkeit“ führen.

Das schwarze Kreuz erinnert an die Zugehörigkeit des Vestes Recklinghausen vom Ende des 12. Jahrhunderts bis 1803 zur Landeshoheit Kurköln und findet sich im Landeswappen wieder.

Der Schlüssel, mit dem das schwarze Kreuz belegt ist, führt die kurkölnische Thematik weiter aus, indem der Hl. Petrus, Schutzpatron der Stadt Köln, des Erzbistums Köln sowie aller kurkölnischen Territorien zwar nicht figürlich dargestellt, aber doch mit seinem aus frühester christlicher Zeit stammenden Attribute symbolisiert wird.
 

Recklinghausen

Im Jahr 1908 genehmigte die preußische Regierung dieses Wappen. Es geht zurück auf das erstmals 1253 nachgewiesene Stadtsiegel (ohne Mauerkrone) sowie die in Recklinghausen geprägten Denare des kurkölnischen Landesherren, Erzbischof Heinrich von Virneburg (1306 bis 1336).

Das Wappen zeigt nach den überlieferten Stadtfarben Grün-Gold auf grünem Feld eine goldfarbene, mauerumwehrte Stadt mit einem Tor in der Mitte, darüber einen Turm mit Kuppel, den zwei Seitentürme mit Zwiebelhauben flankieren. Im offenen Torbogen steht aufrecht ein goldener Schlüssel. Eine sandsteinfarbene Mauerkrone mit drei Türmen ziert das Wappen.

Der Schlüssel symbolisiert ein wichtiges Attribut der Kölner Erzbischöfe (Petri-Schlüssel), die vom 12. bis zum frühen 19. Jahrhundert die Landeshoheit über die Stadt (Stadtrecht: 1236) und das Vest Recklinghausen ausübten.
 

Waltrop

In dem goldenen Schild befindet sich ein schwarzer, rot bewehrter Adler. Das Zentrum des Wappens stellt ein Herzschild dar, das in schwarzem Feld eine goldene, verkürzte Spitze zeigt.

Waltrop erhielt im Jahr 1939 die Stadtrechte. Das Wappen geht auf Siegel des alten Reichshofes Elmenhorst zurück. Dieser befand sich im Gebiet der Stadt Waltrop und wurde ursprünglich von Karl dem Großen gegründet. In diese Zeit fällt auch die Besiedlung des „Dorfes im Walde“ – historisch „Wallthorpe“.

Der Adler erinnert an die Familie Goy, die im 15. und 16. Jahrhundert im Gemeindegebiet ansässig war. Sie führte dieses Symbol in ihrem Schild.

 

Dorsten

Das Kirchdorf Dorsten erhielt im Jahr 1251 die Stadtrechte durch den Kölner Erzbischof Konrad von Hochstaden und die Befugnis, eine Befestigungsanlage zu bauen. Wegen ihrer Lage war die Stadt am Lippe-Übergang Schauplatz ständiger Kämpfe, z.B. im Mittelalter zwischen den Fürstbischöfen zu Münster und zu Köln.

Das erste Siegel der Stadt aus dem 13. Jahrhundert hatte nur wenig Ähnlichkeit mit dem heutigen Stadtwappen. Es zeigt den Landesherrn auf seinem Thron. In späteren Jahren erscheint er auf den Siegeln mit Segensgebärde und Stab unter Kleeblattbogen zwischen Türmen.

Das heutige Stadtwappen auf silbernem Grund – ein goldener Schlüssel mit aufrechtem Bart auf tiefschwarzem Hochkreuz – stellt eine Verbindung der Symbole dar: Kreuz des kurkölnischen Landeswappens um 1400 sowie Schlüssel des Erzstiftspatrons St. Petrus (16 Jh.).

 

Gladbeck

Die Farbgebung des Wappens ist in doppelter Hinsicht symbolisch für die Geschichte der Stadt Gladbeck. Schwarz und Gelb sind die Farben des Bergbaus, der die Wirtschaftsstruktur dieser Stadt früher stark prägte.

Im Jahr 1873 wurde der erste Schacht der Zeche „Graf Moltke“ abgeteuft – bis 1905 hatten fünf Zechen die Kohleförderung aufgenommen. 1885 wurde die Gemeinde selbstständiges Amt, 1919 erhielt Gladbeck die Stadtrechte.

Schwarz und Gelb sind aber auch die Farben der Familie von Brabeck, damals auf Haus Wittringen. Den Insignien des Bergbaus im schwarzen Feld des Stadtwappens – Schlägel und Hammer – stehen im gelben drei Wolfsangeln aus dem Wappen der Familie von Brabeck gegenüber. Dadurch wird die Verbindung zu der Vergangenheit aufrechterhalten.
 

Haltern am See

Das heutige Wappenbild der Stadt Haltern am See, der Halfter, läßt sich zuerst 1486 auf einem Siegel nachweisen. Vorbild für die Gestaltung des heutigen Wappens war ein am Rathaus angebrachtes Relief aus dem Jahr 1577, das ein Halfter auf einem Schild zeigt.

Auf den Siegeln alter Urkunden erscheinen neben dem Schild mit dem Halfter Schildträger, u. a. der Patron der Halterner Pfarrkirche, Papst Sixtus.

Von Bedeutung für das Wappen sind die Schildträger aber nicht. Sie stellen nur „schmückendes Beiwerk“ dar. Ein Sinnzusammenhang zwischen dem Halfter als Wappen und dem Ortsnamen Haltern besteht aber nicht.

 

Herten

Der Name „Herthene“ wird erstmals im 10. Jh. in einem Heberegister der Abtei Werden genannt. Herten gehörte im Mittelalter bis zum Anfang des 19. Jahrhunderts zum Kurfürstentum Köln, dessen vestische Statthalter das Schloß Herten als Residenz nutzten. 1844 wurde Herten selbstständige Landgemeinde. Erst 1936 erhielt sie die Stadtrechte.

Erster nachweisbarer Namensträger ist „Gerlach von Herten“ (1286). Symbole des Siegels der „von Hertens“ aus dem Jahr 1392 finden sich in dem Stadtwappen – und zwar im unteren rechten Feld. Das Geweih im oberen Bereich deutet auf den Ursprung des Namens Herten („hert“ im Mittelniederdeutschen = Hirsch).

Das im unteren linken Feld dargestellte Symbol – eine fünfblättrige rote Rose – ist dem Wappen der Familie von Herten entnommen.
 

Marl

Marl erhielt 1936 den Stadtrang. Im gleichen Jahr wurde ihr durch den Oberpräsidenten der Provinz Westfalen das Wappen verliehen.

Es erinnert durch das durchgehende schwarze Kreuz im oberen Bereich an das Landeswappen von Kurköln. Die Krampe unten links wurde dem Wappenzeichen der Familie Crampe entliehen, die mit der Familie „Loe zum Loe“ in Marl blutsverwandt war und deren Schloß in Marl erst im 19. Jahrhundert abgerissen wurde.

Die Geräte des Bergmanns symbolisieren die Bedeutung des Bergbaus für Marl, der vor 1938 – dem Gründungsjahr der Hüls AG – die Industrialisierung des Marler Raumes um 1900 eingeleitet hatte. Zuvor war Marl ein kleines, eher ländlich geprägtes Dorf.

 

Oer-Erkenschwick

In dem Wappen der Stadt Oer-Erkenschwick spiegelt sich ihre wirtschaftliche Entwicklung wider. So betonen die schräg gekreuzten Schlägel und Eisen in Schwarz – Geräte aus dem Gezäh des Bergmanns – die besondere Wichtigkeit des Bergbaus für den Ort. Das schräg gelegte goldene Eichenblatt unten symbolisiert den Wert der Forstwirtschaft.

Auf das alte Wappen der Freiherren von Oer verweist der im Wappenschild enthaltene, in Blau und Silber im Spitzenschnitt geteilte Schrägrechtsbalken.

Oer-Erkenschwick wurde im Jahr 1926 als eigenständige Gemeinde gegründet, die allerdings verwaltungsmäßig dem Amtsverband Datteln zugeordnet war. Die Stadtrechte erhielt die Bindestrich- Gemeinde im Jahr 1953.

 

Castrop-Rauxel

Im Jahr 1911 genehmigte das preußische Staatsministerium dieses Wappen. Damals galt es nur für den Ortsteil Castrop, der 1902 die Stadtrechte erhalten hatte.

Zur Gründung der Stadt Castrop-Rauxel kam es 24 Jahre später, 1926, durch Eingemeindung. Die Regierung erlaubte der neuen Kommune, nach der Zusammenlegung das Wappen weiterhin zu führen.

Das Stadtwappen trägt im blauen Feld ein goldenes Andreaskreuz, bei dem der rechte Balken über dem linken liegt. Dieses Symbol hat seinen Ursprung in den „Schragen“, die sich schon in einfachster Form in dem Siegel des karolingischen Reichshofes Castrop im 15. Jahrhundert finden. Das Andreaskreuz wurde von der „Freiheidt Casterop“ – dieses Privileg erhielt Castrop 1470 – seit mindestens 1598 in die Siegel übernommen.

 

Datteln

Bereits im Jahr 1928 verlieh das preußische Staatsministerium der damaligen Gemeinde Datteln ein eigenes Wappen. Und das war etwas Besonderes: Denn Datteln wurde erst acht Jahre später, 1936, der Stadtrang verliehen.

Das aus mehreren Bauerschaften im kurkölnischen Vest Recklinghausen entstandene Dorf erhielt 1593 das Marktrecht. Die Farben auf dem Wappen – Schwarz und Silber – entsprechen den Erzstiftsfarben. Sie weisen, wie das dominierende Kreuz, auf die jahrhundertelange frühere Landeszugehörigkeit Dattelns zum Kurfürstentum Köln und das Kölner Landeswappen hin.

Der Ring im linken Bereich des Wappens besitzt symbolischen Wert: Er wurde dem Schild der im Mittelalter in Datteln ansässigen Adelsfamilien „von Vrydach“ entliehen.