Aktuelles

Vestischer Kalender 2023

VK 2023

Der neue Vestische Kalender für das Jahr 2023 ist veröffentlicht worden.

Weitere Informationen zur neuen Ausgabe finden Sie in der Rubrik "Vestischer Kalender".

 

 

 

 

 

 

Vestischer Kalender 2022 & Vestische Zeitschrift Band 108

VK 2018

Der neue Vestische Kalender für das Jahr 2022 ist erschienen.

Ebenso ist der 108. Band der Vestischen Zeitschrift erschienen.

Weitere Informationen finden Sie in den Rubriken "Vestischer Kalender" sowie "Vestische Zeitschrift".

 

 

 

 

 

 

Vestischer Kalender 2020

VK 2018

Der neue Vestische Kalender für das Jahr 2020 ist erschienen.

Weitere Informationen finden Sie in der Rubrik "Vestischer Kalender".

 

 

 

 

 

 

 

Zeitungsartikel über den Vestischen Kalender

RZ/WAZ, Ausg. vom 10.11.2017, mit frdl. Genehmigung des Medienhauses Bauer.
    Wiedergabe mit freundlicher Genehmigung des Medienhauses Bauer / Verlag J. Bauer KG, Marl

Zeitungsartikel über den Vestischen Kalender

RZ/WAZ, Ausg. vom 10.11.2017, mit frdl. Genehmigung des Medienhauses Bauer.
    RZ/WAZ, Ausg. vom 10.11.2017, mit frdl. Genehmigung des Medienhauses Bauer.

Vestischer Kalender 2017

Der neue Vestische Kalender für das Jahr 2017 ist erschienen.

Weitere Informationen finden Sie in der Rubrik "Vestischer Kalender".

 

 

 

 

200 Jahre Kreis Recklinghausen 1816-2016

 

1816 – Preußischer Kreis, Klimasturz und Migration:

Anmerkungen zu einem Ausnahmejahr in der westfälischen Geschichte

von Dr. Matthias Kordes

Ausgangspunkt: Der Wiener Kongress (1815)

Dass es seit 1815/16 überhaupt ein preußisch verwaltetes Westfalen gab, wurde weder in Berlin, noch in Münster oder Recklinghausen entschieden. Ausschlaggebend waren strategische Übereinkünfte, die die Vertreter der Großmächte auf dem Wiener Kongress, allen voran Lord Castlereagh, der britischen Außenminister, und Fürst Metternich, der Staatskanzler des Habsburgerreiches, erzielten. Zur Abwehr eines immer noch für hegemonial gehaltenen Frankreich, das im 17. und 18. Jahrhundert nur allzu oft militärische Invasionen in den mitteleuropäischen Raum durchgeführt hatte, sollte entlang des Rheins eine moderne Großmacht installiert werden: eben das Königreich Preußen.

Preußen selbst hatte zunächst keine umfangreichen Ambitionen in Westdeutschland, sondern verfolgte vielmehr das Ziel, das wohlhabende und wirtschaftlich hochentwickelte Königreich Sachsen zu annektieren, während man Westfalen – mit Ausnahme der Grafschaft Mark – größtenteils für rückständig und unwichtig hielt. Doch im April 1815 waren die Würfel gefallen: Ab Sommer 1815 sollte es nicht nur eine preußische Rheinprovinz, sondern auch eine preußische Provinz Westfalen geben, die in drei Regierungsbezirke (Münster, Arnsberg, Minden) und 36 Kreise aufgeteilt wird. Entsprechende Verordnungen zur Installation einer neuen Verwaltungsstruktur wurden noch im selben Monat auf den Weg gebracht. Mitten darin befand sich auch das Gebiet des ehemaligen Vestes Recklinghausen, das zum neuen Kreis Recklinghausen werden sollte.

Die neue preußische Verwaltung (1816)

Obwohl Preußen mit Abschluss des Friedensvertrages von Wien am 8. Juni 1816 staats- und völkerrechtlich die Herrschschaft über Westfalen erhielt, ließ man sich mit der Installation neuer Verwaltungsinstanzen noch über ein Jahr Zeit. Zunächst blieben provisorische Behörden bestehen, die man nach dem Rückzug der französischen Armeen und dem Zusammenbruch der napoleonischen Verwaltungsstrukturen im November 1813 eingerichtet hatte. Erst Anfang August 1816, also erst ein Jahr nach dem europäischen Friedensvertrag von Wien, wurde die reguläre preußische Verwaltung in ganz Westfalen eingeführt. Dazu gehört ein sog. Oberpräsident, der für die ganze Provinz zuständig war, drei Regierungspräsidenten und 36 Landräte, die den preußischen Staat auf kleinräumiger Ebene vertraten. Sie sollten die Kommunen beaufsichtigen, Wirtschaft, Gewerbe und Gesundheitswesen fördern, schließlich auch die Steuereinnahmen, die Armenfürsorge sowie das Straßen- und Verkehrswesen unter staatlicher Kontrolle halten.

Der preußische Landrat und seine wenigen Mitarbeiter, zu denen in Recklinghausen auch Veteranen aus den napoleonischen Kriegen zählten, bildeten 1816 noch keine selbständige Behörde. Der Landrat trat als Kommissar auf, als Einzelbeamter mit persönlichen Spezialvollmachten, der nur im Auftrag und an Stelle der Provinzialverwaltung sein Amt ausübte. Von einer demokratischen Kontrolle ist noch keine Rede, der Landrat war 1816 ausschließlich seinen Vorgesetzten gegenüber verantwortlich, nicht etwa einem gewählten parlamentarischen Gremium von Vertretern der Bevölkerung. 1816 wurden ihm somit Aufgaben zuteil, die ihn quasi zum Landesvater für eine Kleinregion, nicht aber zum Chef eines großen Verwaltungsapparates machten.

Erste Instruktionen für die Landräte vom Dezember 1816 sehen ihn daher wie einen Gouverneur, den König von Preußen auch in den kleinsten und entlegensten Distrikten des Staatsgebietes zu vertreten hatte. Erst als ab 1871/72 die Kompetenzen und Leistungen der Kreisverwaltung immer mehr wuchsen und Verwaltungsreformen durchgeführt wurden, erhielt das Landratsamt eine echte Behördenstruktur, die schließlich zum modernen Verständnis einer Kreisverwaltung mit komplexem Aufgabenspektrum wurde. Der Kreis Recklinghausen hatte um 1816 übrigens nur 36.000 Einwohner. Ferner wies die Statistik 4.000 Pferde auf, ebenso 18.000 Rinder, 23.000 Schafe und 5.000 Schweine. Der Kreis Recklinghausen war also zu diesem Zeitpunkt eine rein agrarisch strukturierte Region; dass er rd. 70 Jahre später zu einer der höchst entwickelten und dichtest besiedelten Industrieregionen Deutschlands werden sollte, konnte 1816/16 noch niemand ahnen.

Die Tambora-Katastrophe und das „Jahr ohne Sommer“

Der Ausnahmecharakter des Jahres 1816 offenbart sich aber nicht durch einen Blick in die regionale Verwaltungsgeschichte. Die Menschen im Jahre 1816 hatten ganz andere Probleme als die Auseinandersetzung mit der neuen preußischen Administration. Das wichtigste Thema im Sommer 1816 war das Wetter. Bereits im viel zu kühlen Mai hatte es angefangen zu regnen – und es hörte einfach nicht mehr auf. Unter einer geschlossenen Wolkendecke und mit außergewöhnlich kühlen Temperaturen (nachts zum Teil nur noch 3 Grad Celsius) verging der gesamte Sommer, der bis in den September permanent Regen, Sturm und Hagel bescherte. Im August/September 1816, als überall das Getreide, das Gemüse und die Kartoffeln verfaulten, stand fest, dass eine katastrophale Missernte und eine flächendeckende Hungersnot bevorstehen. Schon im August 1816 zogen die Preise für Brotgetreide an, Straßen und Wege versanken im Morast, große Gebiete standen unter Wasser, die wirtschaftliche Infrastruktur brach zusammen.

Was war geschehen? Das „Jahr ohne Sommer“, hatte eine einzige, lokal präzise zu identifizierende Ursache, die ein Jahr zuvor am anderen Ende der Welt seinen Anfang nahm: Mitte April 1815 – auf dem Wiener Kongress teilte man gerade Europa unter den Großmächten neu auf und rüstete sich für eine letzte Offensive gegen den wieder an die Macht gekommenen Napoleon – brach auf der indonesische Insel Sumbawa der Vulkan Tambora aus. Er verursachte die schwerste vulkanische Eruption seit etwa 25.000 Jahren. Zum Vergleich: Waren es im Jahre 79 n. Chr. beim Ausbruch des Vesuv noch etwa drei Megatonnen Staub und Asche, die den Untergang von Pompeji und Herculaneum nach sich zogen, waren es im April 1815 150 Megatonnen, das sind 150 Milliarden Tonnen vulkanischer Auswurf oder das Äquivalent von ca. 170.000 Hiroshima-Bomben, die eine weltweite Katastrophe auslösten.

Die Dimensionen der Eruption waren ungeheuerlich: Die Schallwellen der Tambora-Explosion waren noch ca. 2.600 km entfernt auf Sumatra zu hören; im Umkreis von 600 km herrschte Tage lang finstere Nacht. Eine gewaltige Staub- und Aschewolke machte sich bald darauf in einer interkontinentalen Diagonale langsam auf den Weg Richtung Europa und setzte sich schließlich über dem Nordatlantik fest. Dort setzte sie ab Frühjahr 1816 die sog. nordatlantische Oszillation außer Kraft, das ist das für das westeuropäische Klima maßgebliche Wechselspiel von Tiefdruckgebieten bei Island und Hochdruckzonen bei den Azoren. Während es in der Arktis taute und Eisberge bis vor die irische und schottische Küste trieben, verdunkelte sich das Klima über Europa und über Nordamerika für mehrere Monate: Im Juni 1815 gab es in Philadelphia und Boston Schnee und Nachtfröste, auch in den Alpen schneite es, Lawinen gingen im Hochsommer 1815 in der Nordschweiz ab, während Deutschland, wie bereits erwähnt, im Dauerregen versank und für Monate die Sonne nicht zu sehen war.

Folgen: Hungersnot und Migration (1816-1817)

Niemand kannte damals die Ursachen für diese Klimakrise, deren Gründe erst in den 1970er Jahren vollends entdeckt wurden. Doch die Auswirkungen auf die damalige Bevölkerung waren dramatisch. Im Spätherbst 1816 sollten die Landräte Bekanntmachungen der preußischen Staatsregierung publizieren, nach welchen umfangreiche Importe russischen Getreides den Hunger bekämpfen sollen, doch diese unzureichenden Hilfslieferungen trafen erst im Frühjahr 1817 ein und konnten nur wenig Gutes bewirken. Auch sollten die Landräte im November 1816 mithelfen, Suppenküchen für die hungernde Bevölkerung einzurichten: „Rumford-Suppe“ hieß die dort verabreichte berühmt-berüchtigte Mahlzeit, die aus Gerstengraupen, saurem Bier, Speck, Innereien, Kartoffeln und diversen minderwertigen Zutaten bestehen sollte.

Die Bevölkerung auf dem platten Land verzehrte indes das für 1817 vorgesehene Saatgut, schlachtete notgedrungen das Vieh und lebte in einer Landschaft, die kaum mehr Ackerbau mehr zuließ. Das geschlachtete Vieh fehlte daraufhin für die Milch- und Käseproduktion, die Äcker konnten nicht mehr gepflügt werden, die Not verschärfte sich immer weiter. Selbst Baumrinde und Blätter von Laubbäumen versuchte man auszukochen und als Nahrung zu verwenden. Während die allgemeine Sterblichkeit, vor allem auch unter Kindern, deutlich anstieg, zogen immer größere Ansammlungen von Bettlern und „Vagabunden“ übers Land und verursachten bei ihrer Suche nach Essbarem wachsende Unruhe bei der Dorf- und Landbevölkerung.

Zur Jahreswende 1816/17 fassten daher einige zehntausend verzweifelte Menschen – auch in Westfalen – den Entschluss aus Deutschland auszuwandern. Die holländischen Seehäfen füllten sich bald mit Migranten aus Mitteuropa. Die globale Klimakrise des Jahres 1816 verursachte 1817 schließlich eine große Welle von Migration, deren Ausmaße erst in den 1840er Jahren, d.h. in den Zeiten der „hungry forties“ übertroffen wurde: Die Ostküste Nordamerikas war das erklärte Ziel, von dem man aber kaum wusste, dass dort seit Sommer 1816 ähnliche meteorologische Zustände herrschten wie in Europa. Auch dort herrschte Not, was wiederum viele Siedler veranlasste, in das riesige, unbekannte Landesinnere aufzubrechen. Erste große Trecks zogen ab 1817 nach Westen.

Bilanz

Der Beginn der Verwaltungsgeschichte der preußischen Kreise in Westfalen fällt in das berüchtigte „Jahr ohne Sommer“, von dem sich Europa nur langsam erholte. Die ersten preußischen Landräte in Westfalen mussten sich bereits in den ersten Monaten ihrer Amtszeit als regionale Krisenmanager bewähren, doch war die damalige staatliche Infrastruktur völlig machtlos gegen die Klima- und Hungerkatastrophe von 1816. Zu Unrecht geriet später das „Jahr ohne Sommer“ in Vergessenheit, doch steht es nichtsdestoweniger für den Beginn einer erfolgreichen Tradition deutscher Verwaltungsgeschichte, die in Gestalt der Landräte und Kreise alle Krisen, Kriege und Zusammenbrüche des 19. und 20. Jahrhunderts überdauert hat.

1816_Amtsblatt_Münster.pdf
Die "Geburtsurkunde" der preußischen Landkreise im Regierungsbezirk Münster.
Auszug aus dem Amtsblatt der Königlichen Regierung zu Münster, Nr. 2, Ausgabe von Samstag, dem 10. August 1816, S. 9-12.

 

Nachruf

Dr. Werner Burghardt

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Hans Jürgen Schnipper

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Auslobung

Der Arbeitskreis vestischer Geschichts- und Heimatvereine e.V. lobt 2013 zum ersten Mal einen mit 500,- € dotierten Vestischen Preis zur Geschichte und Landeskunde aus. Es können jährlich bis zu drei Preisträger ausgezeichnet werden.

Das Ziel der Preisvergabe besteht darin, herausragende schriftliche Facharbeiten von Schülerinnen und Schülern über Geschichte und Landeskunde (Geographie, Wirtschafts- und Sozialwissenschaften, Kultur, Religion, Natur, Umwelt) des Vestes bzw. Kreises Recklinghausen bzw. einzelner Städte und Orte in Kreis und Vest Recklinghausen zu prämieren und zugleich für eine professionell zu gestaltende Veröffentlichung im Vestischen Kalender zu prüfen. Durch den Preis sollen junge Menschen im nördlichen Ruhrgebiet dazu ermutigt werden, sich mit der Geschichte und Gegenwart ihrer Heimatregion auf anspruchsvolle Weise auseinanderzusetzen.

Kriterien der Preisvergabe sind:

  • qualitativ anspruchsvolle Darstellungsformen in schriftlicher Form (Qualitäts- und Nachhaltigkeitsbezug)
     
  • die Verfolgung und Bearbeitung methodisch innovativer Fragestellungen, die die Eröffnung neuer Sichtweisen und Erkenntnisse ermöglicht (Innovationsbezug)
     
  • die Herstellung und Erschließung von Anwendungs- und Gegenwartsbezügen zu Themen und Fragen der Jetzt-Zeit (Aktualitätsbezug)
     
  • Bearbeitung von dezidiert regionalen Themen zur Geschichte und Landeskunde des nördlichen Ruhrgebietes (Kreis/Vest Recklinghausen) (sachlicher Regionalbezug)
     
  • Verfasser und Verfasserinnen, die im Einzugsbereich von Kreis/Vest Recklinghausen leben und zur Schule gehen (subjektiver Regionalbezug)

Die preisverleihende Jury unter dem Vorsitz des Landrates Cay Süberkrüb ist unabhängig, sichtet die eingehenden Arbeiten unter Zugrundelegung des vorliegenden Bewertungskataloges und wählt die jeweiligen Preisträger aus.

Einschlägige Bewerbungen und Arbeiten sind möglichst digital einschließlich der Benotung der Schule einzusenden an:

Arbeitskreis vestischer Geschichts- und Heimatvereine e.V. c/o Institut für Stadtgeschichte / Stadt- und Vestisches Archiv Recklinghausen Herrn Dr. Matthias Kordes Hohenzollernstraße 12 45659 Recklinghausen matthias.kordes@recklinghausen.de

Vorschläge können mit dem schriftlichen Einverständnis der Verfasserin / des Verfassers auch von Schulen oder Kursen bzw. Jahrgangsstufen eingereicht werden. Mit der Einreichung wird das eingeschränkte Urheberrecht auf den Arbeitskreis vestischer Geschichts- und Heimatvereine e.V zum Zwecke der unentgeltlichen Veröffentlichung in der Vestischen Zeitschrift oder dem Vestischen Kalender übertragen.

Die Entscheidung der Jury ist verbindlich. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen.

 

Neue Vestische Zeitschrift

Der 104. Band der Vestischen Zeitschrift ist erschienen

Nach Ablauf von zwei Jahren erscheint zu Beginn des Jahres 2013 wieder ein Band der Vestischen Zeitschrift. Die neue Ausgabe bildet mittlerweile den 104. Band, eine Zahl, die eine etablierte Zeitschriftentradition versinnbildlicht, welche im Jahre 1891 unter Landrat Robert Freiherr von Reitzenstein begann.

Cay Süberkrüb übernimmt als amtierender Landrat des Kreises Recklinghausen und als erster Vorsitzender des Arbeitskreises vestischer Geschichts- und Heimatvereine e.V. aus Tradition die Schirmherrschaft über diese Publikation. Er begrüßte den Herausgeber Dr. Matthias Kordes sowie die anwesenden Autoren und findet: "Die Vestische Zeitschrift ist auch für Nicht-Historiker sehr lesenswert und interessant. Das hohe wissenschaftliche Niveau ist außergewöhnlich. Es zeichnet diesen Sammelband aus."

Dr. Matthias Kordes leitet das Institut für Stadtgeschichte / Stadt- und Vestisches Archiv. Er ist seit 2001 der Herausgeber der Vestischen Zeitschrift und beschreibt das Besondere der Publikation so: "Die Vestische Zeitschrift ist ein hochwertiges Langzeitprojekt, das seit 1891 sehr gut funktioniert. Wir verfügen außerdem über einen vielfältigen Autorenpool, der ein großes Spektrum an Themen abdeckt."

Die neue Ausgabe der Vestischen Zeitschrift umfasst auf 276 Seiten wissenschaftliche Beiträge über lateinische Urkunden des Damenstifts Flaesheim, über die Hansestadt Recklinghausen, die Juden-Integration in Castrop im 19. Jahrhundert, den Kapp-Putsch, die Rote Armee im nördlichen Ruhrgebiet 1920 sowie weitere Themen.

Die Vestische Zeitschrift ist das Ergebnis des Zusammenschlusses von immer zahlreicher werdenden Orts- und Heimatkundenvereinen zwischen Emscher und Lippe Ende des 19. Jahrhunderts. Dieser neu entstandene Dachverband hielt in seiner Satzung 1890 die systematische Zusammenfassung und Veröffentlichung einschlägiger Erkenntnisse und Forschungsergebnisse in einem eigenen wissenschaftlichen Jahrbuch fest. Neben den anfänglichen Themenschwerpunkten im mediävistischen-frühneuzeitlichen Bereich, sind heute ebenfalls zeitgeschichtliche Themen und die NS-Geschichte Gegenstand der Vestischen Zeitschrift.

Zur Vorstellung der neuen Vestischen Zeitschrift bracht Dr. Kordes als besonderes Anschauungsobjekt den ersten Band der Vestischen Zeitschrift von 1891 mit. Die Gegenüberstellung der ältesten und neuesten Ausgabe verdeutlicht die lange Tradition des Sammelbandes.

Die übernächste Vestische Zeitschrift, die 2016 erscheinen wird, wird eine ganz besondere Ausgabe. Der Kreis wird sein 200jähriges Jubiläum feiern. Daher werden sich die Themen insbesondere auf den Kreis beziehen. Interessierte Autoren können sich an Herrn Dr. Matthias Kordes wenden.

Der neue 104. Band der Vestischen Zeitschrift ist für 19,80€ ab sofort im Buchhandel erhältlich.